Digitalisierung in der Schweiz: Grosse Bereitschaft – wenig Bewegung

Symbolbild: Pixabay/ Gerd Altmann

In der Schweizer Bevölkerung wächst das Vertrauen in die eigene Digitalkompetenz nur langsam. Noch immer fühlt sich mehr als ein Fünftel aller Menschen nicht in der Lage, mit dem Tempo des technologischen Fortschritts mitzuhalten. Der Nutzen der Digitalisierung gilt in allen Lebensbereichen dennoch als hoch. Die Bereitschaft, persönliche Daten für digitale Dienste preiszugeben, wächst – dies trotz eines gestiegenen Bewusstseins für Cyber-Risiken. Dabei ist die Zufriedenheit mit den digitalen Diensten unterschiedlich.

Gedrucktes Telefonbuch wird nach 142 Jahren eingestellt

Vom Zeitlichen gesegnet: gedruckte Telefonbücher (Bild: Localsearch)

Da in der Schweiz immer weniger Leute ihre private Telefonnummer veröffentlichen und dadurch die sogenannten "Weissen Seiten" in der Folge an Umfang, Nutzung und Relevanz über die Jahre konstant abgenommen haben, werden ab 2023 private Telefonnummern nur noch online publiziert. Der Druck des Schweizer Telefonbuches werde nach 142 Jahren per Ende 2022 eingestellt, teilt Localsearch.ch via Aussendung dazu mit.

Märlikassettli goes Digital: HSLU speichert Lebensgeschichten in digitalen "Zeit-Kapseln"

An Erzählworkshops werden Geschichten weiterentwickelt und digital aufgezeichnet (© Nationaal Ouderen Fonds)

Das iHomelab der Hochschule Luzern hat gemeinsam mit internationalen Partnern das Projekt "HiStory" ins Leben gerufen. Das Ziel: Ältere Menschen sollen durch das Erzählen und digitale Festhalten ihrer Lebensgeschichte besser ins gesellschaftliche Leben integriert werden.

Eidgenössische Finanzkontrolle ortet bei konsularischen Diensten Aufholbedarf bei der Digitalisierung

Digitalisierung: Nachholbedarf bei konsularischen Diensten (Symbolbild: Adobestock)

Zwar funktionieren die konsularischen Dienste bei den Schweizer Vertretungen im Ausland gut, jedoch bestehe bei der Digitalisierung Nachholbedarf, wie die eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) in ihrem jüngsten Bericht festhält. In den Botschaften und Generalkonsulaten würden die Mitarbeitenden in der Digitalisierung eine Gefährdung ihrer Arbeitsplätze sehen, deshalb müssten sie stärker in den Wandel miteinbezogen werden, heisst es sinngemäss.

Siemens will digitale und reale Welt eng miteinander verzahnen

Siemens-CEO Roland Busch (© Siemens)

Siemens will die reale und die digitale Welt miteinander verknüpfen, und zwar "je enger, desto besser", wie es Roland Busch, seit Februar 2021 Vorstandsvorsitzender von Siemens, in München gegenüber Medien ausdrückte. Dadurch könnten Kunden und Partner ihre Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit steigern und Innovationen vorantreiben, so Busch. Es gebe Bedarf für ein "industrielles Metaversum", in dem der Bau, die Steuerung und die Umrüstung von Anlagen, Gebäuden oder Zügen erst mit einem "digitalen Zwilling" im Computer simuliert werde, ehe sie in der Praxis umgesetzt würden.

Finanzierungslücke beim Programm "Nationale Datenbewirtschaftung" des Bundes

Symbolbild: BM

Durch die Mehrfachverwendung bereits erfasster Daten, sprich das "Once-Only-Princip", soll in der Schweiz die Digitalisierung der Verwaltung vorangetrieben und letztendlich auch die Bürger entlasten. Doch bei der Umsetzung des sogenannten Programmes "Nationale Datenbewirtschaftung (NaDB)" klafft offensichtlich bis 2023 eine Finanzierungslücke in Höhe von 15 Millionen Franken.

CFOs sehen bei Digitalisierung Luft nach oben

CFO bei der Optimierung: Digitalisierung kann dabei helfen (Bild: pixabay.com, mohamed_hassan)

Die Digitalisierung ihres Bereichs ist für CFOs (Chief Financial Officers) derzeit am wichtigsten. Das sagen 73 Prozent der weltweit 522 befragten Finanzverantwortlichen in der aktuellen PWC-Studie "The Digital CFO". Dennoch steht die Digitalisierung des Finanzbereichs in vielen Unternehmen oft noch am Anfang. Dashboard-Tools sind laut der Studie zwar weitverbreitet, Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) oder Process Mining kommen hingegen kaum zum Einsatz.

Digitale Kompetenz an europäischen Schulen immer noch stark begrenzt

Symbolbild:Bechtle Steffen

Trotz des Bedarfs an digitalen Fähigkeiten am Arbeitsplatz ist die digitale Kompetenz an europäischen Schulen immer noch stark begrenzt. Stattdessen erwerben und nutzen Schüler ihre digitalen Kompetenzen eher ausserhalb der Schulen, werden dabei aber in kritischen Bereichen wie der Erstellung digitaler Inhalte, dem Datenschutz und dem Schutz der Privatsphäre nicht ausreichend ausgebildet. Dies belegt die aktuelle Fujitsu Studie "Program for International Digital Skills Assessment" (Fida), in Auftrag gegeben wurde, um die aktuellen digitalen Kompetenzen an europäischen Schulen zu bewerten.

Deutsche Bundesregierung forciert elektronisches Bundesgesetzblatt

Symbolbild: BM

Die deutsche Bundesregierung plant einem Medienbericht zufolge, Gesetze künftig digital zu veröffentlichen. Dies solle die bisher notwendige gedruckte Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt überflüssig machen, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf einen Gesetzentwurf aus dem Bundesjustizministerium. Dieser ging am gestrigen Donnerstag zur Abstimmung an die übrigen Ministerien.

Servicenow bringt mit San-Diego-Release neue Automatisierungsfunktionen

Now-Plattform: Automation Engine (Bild: Servicenow)

Servicenow hat mit dem Release San Diego eine neue Version ihrer Now-Plattform vorgestellt. Eine Reihe zusätzlicher Automatisierungsfunktionen sowie eine markant aufgepeppte Benutzeroberfläche sind die markantesten Neuerungen der Workflow-Plattform. Mit der Now-Plattform können Unternehmen manuelle Arbeitsweisen durch digitale ersetzen.

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