Quantenphänomen: Neue Sorte von "Zeitkristallen" entdeckt

Zeitkristall: Durch Korrelationen zwischen Quantenteilchen ergibt sich ein rhythmisches Signal - ohne dass es durch einen äusseren Takt vorgegeben werden müsste (Foto: TU Wien)

Die Natur kennt viele Rhythmen: Die Jahreszeiten ergeben sich durch die Bewegung der Erde um die Sonne, das Ticken einer Pendeluhr ergibt sich aus der Schwingung ihres Pendels. Diese Phänomene können durch sehr simple Gleichungen verstanden werden. Regelmässige Rhythmen können aber auch auf völlig andere Weise entstehen – quasi von selbst, ohne Taktgeber von aussen, durch das komplexe Zusammenspiel vieler Teilchen. Statt gleichmässiger Unordnung entsteht ein fester Takt – man spricht dann von einem "Zeitkristall".

Eine Toolbox für die Quantenforschung: Quantenspin-Modell aus Nanographen-Molekülen

Molekulare Lego-Steine: Für die homogene Heisenberg-Kette verwendeten die Forschenden das Nanographen-Molekül Olympicen, das aus fünf Kohlenstoffringen besteht. Bild: Empa

Empa-Forschende des "Nanotech@surfaces"-Labors haben ein weiteres fundamentales theoretisches Modell aus der Quantenphysik experimentell nachgebaut, das auf den Physik-Nobelpreisträger Werner Heisenberg zurückgeht. Grundlage für das erfolgreiche Experiment bildete eine Art "Quanten-Lego" aus winzigen Kohlenstoff-Molekülen, sogenannten Nanographenen. Diese synthetische "bottom-up" Methode ermöglicht vielseitige experimentelle Forschung an Quantentechnologien, die diesen einst zum Durchbruch verhelfen könnte.

Neues Empa-Labor: Quantenmaterialien auf Kohlenstoffbasis

Yujeong Bae, Roman Fasel und Oliver Gröning (von links) mit einem der neuen Rastertunnelmikroskope. Foto: Empa

Ende Januar eröffnete die Empa (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) ein neues Labor, das dem Kohlenstoff Quanteneffekte entlocken will. Dies könnte den Weg für nachhaltige Quantentechnologien bis hin zu Quantencomputern ebnen. Das Projekt wird von der Werner Siemens-Stiftung unterstützt.

Jungforscherin der Empa bringt Quanten-Moleküle zum Leuchten

Empa-Jungforscherin Eva Ammermann (Bild: Empa)

Die Empa-Forscherin Eve Ammerman will Quantentechnologien einen Schritt näher zur praktischen Anwendung bringen, indem sie Quanteneffekte mit Licht kombiniert. Damit sollen künftige quantenbasierte Geräte besser mit bestehenden Technologien kommunizieren. Ihr Forschungsvorhaben wird mit einem zweijährigen "Empa Young Scientist Fellowship" gefördert.

Empa baut fundamentales Quantenmodell exakt nach

Präzisionsarbeit: Mit besonderen Nanographen-Molekülen konnten die Forschenden ein theoretisches Modell aus der Quantenphysik exakt nachbauen. Bild: Empa

Quantentechnologien nutzen die ungewöhnlichen Eigenschaften der fundamentalen Bausteine der Materie. Sie versprechen Durchbrüche in der Kommunikation, der Rechenleistung, der Messtechnik und vieles mehr. Jedoch sind Quantenzustände fragil und deren Effekte schwer zu fassen. Entsprechend herausfordernd gestaltet sich die Forschung an realen Anwendungen. Empa-Forschenden und ihren Partnern ist nun ein Durchbruch gelungen: Sie konnten mit einer Art "Quanten-Lego" ein lange bekanntes theoretisches quantenphysikalisches Modell in einem synthetischen Material exakt nachbauen.

Quantensensor für die Welt der Atome gebaut

Taner Esat vom Forschungszentrum Jülich konzipierte den Sensor (Foto: fz-juelich.de, Sascha Kreklau)

Forscher des Forschungszentrums Jülich und des IBS Center for Quantum Nanoscience haben einen neuen Quantensensor durch Verwendung eines einzelnen Moleküls entwickelt, der winzige magnetische Felder auf atomarer Skala vermessen kann. Damit wird ein MRT-ähnliches Tool zur Untersuchung von Quantenmaterialien Realität.

Neutronen auf klassisch unerklärlichen Bahnen

Ein Neutronenstrahl (grün) wird in zwei Teile aufgespalten, die wieder vereint werden. Jedes Neutron bewegt sich auf beiden Pfaden gleichzeitig (Bild: TU Wien)

Seit Jahrzehnten wird über die Frage diskutiert, ob man das Verhalten von Quantenobjekten nicht vielleicht doch durch eine anschauliche Theorie beschreiben kann. 1985 wurde eine Möglichkeit vorgeschlagen, das zu messen – die sogenannte §Leggett-Garg-Ungleichung“. Jede Theorie, die ohne die merkwürdigen Überlagerungs-Zustände der Quantentheorie auskommt, muss dieser Ungleichung gehorchen. Die Quantentheorie hingegen verstösst gegen sie.

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