Auseinandersetzung Berliner Datenschutzbeauftragte versus Microsoft geht in nächste Runde

Datenschutz: Der Streit zwischen Microsoft und Berlins Datenschutzbeauftragter geht weiter (Symbolbild: Fotolia/ Momius)

Der Streit zwischen der Berliner Datenschutzbeauftragten Maja Smoltczyk und Microsoft (ICTK berichtete) um Videokonferenz-Lösungen des Konzerns geht in die nächste Runde: Gestern Montag veröffentlichte die Behörde erneut einen Warnhinweis gegen gängige Produkte von Microsoft, Skype Communications und Zoom Video Communications. Microsoft hatte sich über eine ähnliche Warnung, die auf der Website der Berliner Datenschützer stand, in einem Brief beschwert und um ein klärendes Gespräch gebeten. Daraufhin hatte Smoltczyk die Vorwürfe zunächst von der Website genommen.

Deutscher Datenschutzbeauftragter warnt vor Zoom

Vor Zoom wird in Deutschland gewarnt (Bild: Allie Smith auf Unsplash.com)

Der deutsche Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber hat vor der Nutzung des gerade während der Coronakrise beliebten Videokonferenz-Anbieters Zoom gewarnt. Zur Zeit gäbe es keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, das hiesse: Die Inhalte der Kommunikation liegen unverschlüsselt auf dem Server des Anbieters. Damit sei von dieser Kommunikationsform abzuraten, wenn personenbezogene Daten im Spiel seien. Es sollten dann alternative Plattformen gewählt werden, wo eine echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung garantiert ist.

Microsoft geht gegen Berliner Datenschutzbeauftragte vor

Mahnt Berliner Datenschutzbeauftragte ab: Microsoft (Foto: Karlheinz Pichler)

Üblicherweise sind es Datenschützer, die Kritik an Softwarekonzernen üben, um sie zur Änderung ihres Verhaltens zu bringen. Nun aber geht Microsoft gegen solche Kritik vor – und zwar auf dem Rechtsweg: Die Anwälte von Microsoft haben eine Abmahnung gegen die Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Maja Smoltczyk, verschickt. Diese betreibe "erhebliche" Rufschädigung gegen den Softwarekonzern und füge ihm so auch kommerziellen Schaden zu, heisst es darin.

Twitter entzieht Nutzern Kontrolle über Daten

Twitter: Nimmt Usern die Kontrolle (Foto: pixabay.com, PhotoMIX-Company)

Der US-amerikanische Mikroblogging-Dienst Twitter nimmt allen Nutzern ausserhalb Europas in seiner mobilen App die Kontrolle darüber, welche Daten er mit Marketern teilt. Informationen wie die von Nutzern gesehene Werbung werden ab jetzt automatisch an Partner wie Google und Facebook weitergeleitet. Laut Twitter sollen diese Daten dabei helfen, die Wirksamkeit von Anzeigen zu offenbaren und es der Plattform ermöglichen "weiterhin als kostenloser Service zu arbeiten".

Kalifornischer Aktionär klagt Zoom wegen Sicherheitslücken

Zoom: Sammelklage steht ins Haus (Bild: Allie Smith auf Unsplash.com)

Der in der Coronaviruskrise stark nachgefragte US-Videodienstanbieter Zoom sieht sich mit einer Klage wegen Sicherheitslücken und Datenschutzmängeln konfrontiert: Ein Aktionär im US-Bundesstaat Kalifornien reichte eine Sammelklage ein. Darin wird Zoom vorgeworfen, die Qualität des Datenschutzes zu hoch angegeben sowie nicht öffentlich gemacht zu haben, dass der Dienst nicht durchgehend verschlüsselt ist. Zoom war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Sicherheitsbedenken beenden Aktienhöhenflug von Zoom

Dämpfer für Zoom (Bild: Zoom)

Die wachsenden Sicherheitsbedenken versetzen dem US-Videokonferenzanbieter Zoom einen Dämpfer. Die Aktien gaben im vorbörslichen US-Handel 6,4 Prozent nach. Der „Washington Post“ zufolge haben einige US-Schulbezirke damit begonnen, die Zoom-App für Onlinelernangebote wegen des unzureichenden Datenschutzes zu verbannen.

"Datenschutz muss hinter Schutz von Leben zurückstehen"

Bei Handys soll der Datenschutz wegen Covid-19 hintangereiht werden (Bild: Pixabay/ Open Clipart Vectors)

Der Präsident des deutschen Branchenverbands Bitkom, Achim Berg, spricht sich dafür aus, datenrechtliche Vorbehalte bei der Verwendung von Handy-Apps zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zurückzustellen. Im Kampf gegen die Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 würden Politiker der Union gerne möglichst bald eine App einsetzen, die Bürger freiwillig auf ihrem Handy installieren können, so Berg.

Deutsche Telekom stellt RKI erneut anonymisierte Handydaten zur Verfügung

Symbolbild: Fotolia/ Pixelrain

Die Deutsche Telekom hat dem Robert-Koch-Institut (RKI) erneut anonymisierte Kundendaten zur Erforschung der Ausbreitung des Coronavirus zur Verfügung gestellt. Mit der zweiten Lieferung am vergangenen Freitag seien aktuelle Daten bis zum 19. März übermittelt worden, sagte eine Telekomsprecherin. Dadurch könne das RKI nun einen Zusammenhang zwischen Massnahmen wie geschlossener Schulen und Aufrufen zur Arbeit im Home-Office, Mobilitätsverhalten und Ansteckungsrate herstellen.

In Zeiten wie diesen: Nutzung persönlicher Daten laut EU-Kommission rechtens

EU hält Verwendung persönlicher Daten für möglich (Symbolbild: Pixabay/ Geralt)

Die EU-Kommission hält es aus datenschutzrechtlicher Sicht für möglich, sensible persönliche Daten im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu verwenden. Prinzipiell sei die Verarbeitung persönlicher Daten mit Bezug zur Gesundheit laut EU-Datenschutzvorgaben zwar verboten, sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde. Der Schutz der öffentlichen Gesundheit könne aber ein rechtliches Motiv für eine Ausnahme von dieser Regel sein.

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