Herzversagen: Neue KI ermöglicht Früherkennung (Foto: pixabay, Mohamed Hassan)

Ein Genforschungsprojekt unter der Leitung der Queen Mary University of London könnte den Weg für eine frühere Identifizierung von Personen ebnen, bei denen das Risiko eines Herzversagens besteht. Zusätzlich könnten durch die in "Circulation" veröffentlichten Forschungsergebnisse ganz neue Behandlungsmöglichkeiten entstehen.

Die Forscher haben ein KI-Verfahren zur Analyse von MRT-Bildern der Herzen von 17.000 gesunden Freiwilligen genutzt, die ihre Daten der UK Biobank zur Verfügung gestellt haben. Es zeigte sich, dass genetische Faktoren für 22 bis 39 Prozent der Abweichungen in Grösse und Funktion der linken Herzkammer verantwortlich sind. Eine Vergrösserung und eine verringerte Pumpleistung können zum Herzversagen führen.

Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass genetische Faktoren einen wesentlichen Einfluss auf Veränderungen der Struktur und Funktion des Herzens haben. Das Team identifizierte 14 Bereiche im menschlichen Genom, die mit der Funktion und Grösse der linken Herzkammer in Verbindung stehen. Jede dieser Regionen enthält Gene, die die frühe Entwicklung der Herzkammern und die Kontraktion des Herzmuskels regulieren.

Laut Forschungsleiter Nay Aung ermöglicht die KI eine Analyse von Bildern in einem Bruchteil der Zeit, die normalerweise erforderlich wäre. Dadurch könnte es auch für das staatliche Gesundheitssystem National Health Service zu Einsparungen bei Zeit und Kosten kommen. Die Effektivität der Patientenversorgung sollte sich durch diesen neuen Ansatz ebenfalls steigern lassen. Die Studie wurde vom Wellcome Trust und der British Heart Foundation kofinanziert.
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