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In einem Communiqué begrüsst die Winterthurer Telekomanbieterin Init7 die gestrige Ankündigung von Swisscom, das Kupfernetz sukzessive abzuschalen und das Fiber-to-the-Home (FTTH) Netz auszubauen. Denn dass die Glasfaser jeder anderen Übertragungstechnik um Längen überlegen sei und zudem fast nach Belieben skaliert werden könne, sei unbestritten. Allerdings dürfe mit der Abschaltung des Kupfernetzes keine weitere Deregulierung der Telekommunikation einher gehen, fordert Init7.

Während die erste Revision des Fernmeldegesetzes FMG 2007 den kostenorientierten Zugang zur Kupferleitung (die sogenannte Teilnehmeranschlussleitung TAL) für die Wettbewerberinnen ermöglicht habe, sei dieser Zugang aufgrund der technisch limitierten Bandbreite heute unbedeutend geworden. Dem Gesetzgeber sei dies bekannt, trotzdem habe er die vom Bundesrat beantragte sogenannte "technologieneutrale Regulierung" bei der letzten Revision des Fernmeldegesetzes FMG im Jahr 2019 aus dem Entwurf gestrichen, betonen die Winterthurer im Communiqué.

Nur dank des als "Glasfaserstreit" bekannt gewordenen, weiterhin hängigen Kartellverfahrens ab 2020, habe die von der ehemaligen Monopolistin angestrebte Re-Monopolisierung der Glasfaser verhindert und so das Versäumnis bei der FMG-Revision zumindest teilweise korrigiert werden können, moniert Init7. Es sei deshalb unabdingbar, dass eine neuerliche Revision des Fernmeldegesetzes in Angriff genommen und der kostenorientierte Zugang zur FTTH-Glasfaser schnellstmöglich eingeführt werde, so die Forderung. Bundesbern müsse sich von der jahrzehntelangen Doktrin des Infrastruktur-Wettbewerbs endlich verabschieden. Diesen gebe es längst nicht mehr, denn sowohl das Kupfernetz wie auch das Fernsehkabelnetz würden durch ein- und dieselbe Glasfaser ersetzt. Ohne regulierten und damit ungehinderten und kostenorientierten Zugang zur Glasfaser könne sich der vom Gesetzgeber gewünschte Telekommunikations-Wettbewerb insbesondere auch im Geschäftskunden-Segment nicht frei entfalten. Die Folge seien überhöhte Preise und weniger Innovation zu Lasten der Schweizerischen Volkswirtschaft, steicht Init7 im Communiqué weiters heraus.