Gruppenbild mit allen Absolvent:innen (Bild: zVg)

Im Rahmen der Security Diplomfeier 2024 im Kulturzentrum Schützi in Olten, zu der ICT-Berufsbildung Schweiz geladen hatte, wurden an insgesamt 92 neue "Cyber Security Specialists" und "ICT Security Experts" die eidgenössischen Fachausweis bzw. die eidgenössisches Diplome vergeben. Gegenüber dem Jahr davor hat sich damit die Zahl der Absolvent:innen fast verdoppelt. Die frischgebackenen IT-Security-Expert:innen der höheren Fachprüfung werden künftig den neuen Titel "eidg. dipl. Information Security Manager" tragen.

Laut ICT-Berufsbildung Schweiz sind im November 2023 insgesamt 122 Kandidatinnen und Kandidaten zu den Berufsprüfungen in Bern angetreten. 92 davon haben laut Info die anspruchsvolle Prüfung erfolgreich abgeschlossen.Es seien wegweisende Zahlen, meint ICT-Berufsbildung Schweiz: So habe sich die Anzahl Prüfungsabsolvent:innen gegenüber dem Vorjahr um rund 50 Prozent gesteigert. Auch die Abschlussquote habe sich verbessert: Während 2022 etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer:innen ihre Prüfung erfolgreich abgeschlossen haben, liege die Erfolgsquote aktuell bei rund 75 Prozent.

Im Rahmen der Diplomfeier ging Raphael Reischuk vom Nationalen Testinstitut für Cybersicherheit NTC in seiner Keynote auf Sicherheitsaspekte der künstlichen Intelligenz ein: "Wo immer digitalisiert wird, muss digitale Sicherheit berücksichtigt werden. Ohne Ausnahme — und erst recht in Zeiten von generativer KI."

Die Jahrgangsbesten der beiden Titel wurden auch in diesem Jahr speziell geehrt. Jahrgangsbester ICT Security Expert mit eidgenössischem Diplom ist laut Mitteilung Serge Miéville, der eine Gesamtnote von 5.3 erzielte. Als bester Cyber Security Specialist mit eidgenössischem Fachausweis des Jahrgangs 2023 schloss Anthony Ferzoco gemöss den Infos mit einer Gesamtnote von 5.3 ab. Gleichzeitig zeigte Ferzoco im praktischen Teil der Berufsprüfung die beste Leistung. So durfte er an der Diplomfeier zusätzlich den Titel "Best Hacker" entgegennehmen. Im "Hacking Lab" mussten die Kandidatinnen und Kandidaten anspruchsvolle Challenges in Bezug auf Prävention, Erkennung und Bewältigung von Sicherheitsvorfällen meistern.

Unter allen Absolvent:innen befindet sich nur eine einzige Frau. Dass am Tag der Diplomfeier auch der internationale Frauentag 2024 begangen wurde, mutet wie eine Ironie des Schicksals an. Es ist offenkundig, dass noch immer Frauen im Berufsfeld ICT anteilsmässig krass untervertreten sind – deshalb setze sich ICT-Berufsbildung Schweiz verstärkt dafür ein, die Attraktivität von Berufslehren und Weiterbildungen in der ICT gegenüber Frauen gezielt in den Fokus zu rücken und so unter anderem dem immer grösseren Bedarf an ICT-Fachkräften zu begegnen.

Damit die ICT-Fachkräfte die auf dem Arbeitsmarkt gefragten Kompetenzen mitbringen, würden die Aktualität und Qualität der eidgenössischen Abschlüsse regelmässig kontrolliert, betont die ICT-Berufsbildung. Bei der Überprüfung des eidgenössischen Diploms "ICT Security Expert" habe man festgestellt, dass das Berufsprofil weiterhin den Anforderungen der Arbeitswelt entspreche und keine Revision nötig sei. Beim Titel habe die Expertengruppe jedoch Optimierungspotenzial erkannt. Der neue Titel "Information Security Manager" soll nun verdeutlichen, dass es sich um eine Qualifizierung auf Management-Level handelt. Der Abschluss ist demnach im Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) auf Niveau 7 eingestuft. Dies entspricht im internationalen Vergleich dem Anforderungsniveau eines Master-Abschlusses. Die Titeländerung ist per 21. Februar 2024 in Kraft getreten. Somit werden die Absolventinnen und Absolventen der diesjährigen Prüfung bereits den neuen Titel tragen. Wer das eidgenössische Diplom als "ICT Security Expert" bereits besitzt, ist ebenfalls berechtigt, den neuen Titel "Information Security Manager" zu führen.