Bild: AI First

Die in Volketswil domizilierte Fabrimex Systems setzt bei der Ausweitung ihres Produktportfolios künftig auf AI First. Denn das Joint Venture von 4Quant und Netcetera bietet KI-gesteuerte Softwaredienstleistungen an und entwickelt nun das Computer Vision Produkt FS-Vision, das Fehler an Produkten auf dem Fliessband erkennen kann. Fabrimex Systems, Spezialistin für Industriekameras, Embedded Computing und Machine Vision in der Schweiz, wird damit zum "Early Adopter" dieser maschinell lernenden Technologie von AI First. Die Software kann laut Mitteilung geschult werden, um fehlerhafte Werkstücke während des Fertigungsprozesses zu identifizieren und damit die Lieferkette zu beschleunigen und die Produktionskosten zu senken.

Hintergrund dazu sei, dass die Entwicklung technischer Maschinen und Anlagen in den letzten Jahren immer komplexer geworden sei. Gleichzeitig seien die Produktlebenszyklen kürzer geworden. Die Fehlererkennung müsse mit dieser Entwicklung Schritt halten. Herkömmliche Computermodelle hätten in vielen Fällen die richtigen Objektformen und Defekte nicht erkennen können. Die Nutzung von Machine Learning (ML) führe nun zu einer automatisierten Erkennung ohne menschliche Interaktion.

FS-Vision, an dem AI First entwickelt, kann den Infos zufolge auf Produktionslinien mit einer Kamera eingesetzt werden. Basierend auf einem kleinen Trainingsset von Bildern erkenne das Produkt ähnliche und bisher unbemerkte Fehler selbstständig. Erstausrüster (OEMs), die diese Technologie einsetzen, könnten so ihre gesamte Lieferkette beschleunigen und gleichzeitig die Kosten senken, verspricht AI First.

FS-Vision basiert auf Deep Learning Techniken und besteht aus zwei Modulen: einem Trainer und einem Detektor. Der Trainer benötigt jeweils einen Satz beschrifteter ("OK" und "nicht OK") Bilddaten, um ein maschinelles Lernmodell zu erstellen. Dieses Modell wird dann vom Detektor verwendet, um Fehler in Echtzeit zu identifizieren. Wenn neue Objekte bearbeitet werden müssen oder sich die Umgebungsbedingungen ändern, ist eine Umschulung des Modells nahezu ohne Aufwand und Expertenwissen möglich. Dies versetzt die Erstausrüster in die Lage, ihre Produktion schnell an die Marktanforderungen anzupassen.

Da die Werkstücke mit Abmessungen von maximal 100mm x 80mm eher klein sind, muss die Lösung sehr präzise sein. Infolgedessen können Defekte sehr klein, wie z.B. eine Wimper, und schwer zu erkennen sein. Zu den Defekten können Fremdkörper, Verunreinigungen wie Fett oder Schmutz, Beschädigungen (Löcher, Risse), schlechter oder unklarer Druck (kein oder teilweiser Druck, Doppeldruck) gehören.