Hasso Plattner setzt sich zur Ruhe (Bild HPI)

Beim deutschen ERP- und Cloud-Riesen SAP mit Sitz in Walldorf geht eine Ära zu Ende. Mit Hasso Plattner hat sich am Mittwoch bei der Hauptversammlung der letzte Mitgründer aus dem Softwarekonzern zurückgezogen. Der 80-Jährige meinte zum Abschied, man habe gemeinsam viel erreicht. SAP habe sich zum wertvollsten deutschen Unternehmen und zu einem Konzern von Weltrang entwickelt. Das erfülle ihn mit grossem Stolz. Er werde weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Plattner, der über Jahre und Jahrzehnte eine der markantesten Figuren der IT-Szene verkörperte, war seit 2003 Vorsitzender des Aufsichtsrats. Auf diesen Stuhl setzt sich nun der ehemalige Nokia-Manager Pekka Ala-Pietilä.

Hasso Plattner hatte SAP 1972 gemeinsam mit Dietmar Hopp, Claus Wellenreuther, Klaus Tschira und Hans-Werner Hector gegründet. Sie alle entstammten aus dem IBM-Umfeld. SAP-Vorstandsvorsitzender Christian Klein, dessen 2025 auslaufender Vertrag gerade frühzeitig um weitere drei Jahre bis 2018 verlängert wurde, würdigte noch einmal die Verdienste des 80-Jährigen. "SAP ist das einzige Digitalunternehmen in Europa von Weltrang." Plattner sei ein grossartiger Visionär und habe den Konzern immer wieder neu erfunden. Die Welt und auch Deutschland könnten mehr solcher "Hassos" gebrauchen.

Mit dem Finnen Ala-Pietilä kehrt nun wieder ein alter Bekannter zurück zum Konzern aus Walldorf. Der frühere Präsident von Nokia sass bereits von 2002 bis 2021 im Aufsichtsrat von SAP. Ala-Pietilä sagte bei seiner Vorstellung, die Arbeit im Kontrollgremium sei Teamarbeit. Niemand alleine könne die Welt alleine am Laufen halten. Plattner, der heute auch als grosser Kunst- und Bildungsmäzen gilt, und seine Frau halten noch immer über sechs Prozent der Anteile am deutschen Softwareriesen.