Der deutsche Internet-Dienstleister United Internet mit Zentrale in Montabaur will sich seine Mobilfunktochter 1&1 fast zur Gänze einverleiben. Über ein Angebot zum Kauf von weiteren rund neun Prozent der Aktien soll der Anteil am 1&1-Kapital von 81 auf bis zu 90 Prozent erhöht werden, wie es in einer Aussendung dazu heisst. Die Aufstockung könnte die Gesellschaft bis zu 300 Millionen Euro kosten. Mindestens 10 Prozent der Anteile sollen auch künftig im Streubesitz bleiben.
An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die 1&1-Aktie gewann bis zunächst fast 19 Prozent und war damit klarer Spitzenreiter im Kleinwerte-Index SDax. Der Kurs der Mutter United Internet legte immerhin auch um knapp sechs Prozent zu und gehörte damit zu den stärksten Titeln im MDax , dem Index der mittelgrossen Werte.
Mit Blick auf die in den nächsten Jahren anstehenden Investitionen in den Ausbau des 1&1-Mobilfunknetzes sei eine klare und stabile Aktionärsstruktur von Bedeutung, begründete das United-Internet-Management die Beteiligungserhöhung. Bei dem Vorhaben steht ein Mann auf beiden Seiten: Ralph Dommermuth ist sowohl Vorstandschef von United Internet als auch von 1&1.
Einen Beherrschungs- oder Gewinnabführungsvertrag für 1&1 soll es den Angaben zufolge ebenso wenig geben wie eine Komplettübernahme. Der Mutterkonzern wolle die übrigen 1&1-Aktionäre auch nicht aus dem Unternehmen drängen, hiess es. Neben 1&1 hat United Internet mit Ionos noch ein weiteres Tochterunternehmen, das eigenständig an der Börse notiert ist. Beide Töchter sind im SDax gelistet.