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Apple produzierte lange Zeit seine iPhones über Auftragsfertiger hauptsächlich in China. Mittlerweile hat der Konzern wegen der wirtschaftlichen und politischen Spannungen zwischen Washington und Peking die Produktion auf Indien ausgedehnt. Aber auch dies stört US-Präsident Donald Trump, und er erhöht den Druck auf Apple-Chef Tim Cook, mehr Geräte in den USA statt in Indien herzustellen.

"Ich hatte ein kleines Problem mit Tim Cook gestern", sagte Trump bei einem Auftritt in Katar. "Tim, Du bist mein Freund, ich habe Dich sehr gut behandelt", habe er dem Apple-Chef geflüstert. Doch obwohl Cook Investitionen von 500 Milliarden Dollar (446 Mrd. Euro) in den USA angekündigt habe, lasse er Geräte "in ganz Indien" produzieren. Trump wolle nicht, dass Apple in Indien baue, betonte er, ausser für den dortigen Markt.

Seitens der Administration Trump kommen schon seit einiger Zeit Forderungen, Apple solle das iPhone, das wichtigste Produkt des Konzerns, auch in den USA bauen. Experten halten dagegen, das würde gewaltige Investitionen erfordern und die Smartphones drastisch verteuern.

Apple hatte in den vergangenen Jahrzehnten unter Cooks Regie Lieferketten in Asien mit riesigen Fabriken vor allem in China aufgebaut. Bereits in den vergangenen Jahren verstärkte der iPhone-Konzern die Fertigung in Indien und Vietnam. Ein Auslöser dafür waren Lieferengpässe nach Covid-Lockdowns in China. Anfang Mai sagte Konzernchef Tim Cook mit Blick auf den Zollstreit der USA mit China, er gehe davon aus, dass die meisten in den USA verkauften iPhones bereits im laufenden Quartal aus Indien kommen würden. Und mit iPads, Mac-Computern und Apple-Uhren werde der Konzern den US-Markt fast ausschliesslich aus Vietnam beliefern. Für Waren aus den beiden Ländern sind niedrigere Zölle als für Lieferungen aus China vorgesehen.

Trumps Handelsminister Howard Lutnick sagte jüngst, Cook habe ihm zugesagt, dass Apple eine iPhone-Fertigung in den USA aufbauen werde, sobald dafür ausreichend präzise Roboterarme zur Verfügung stünden. Branchenexperten sind der Ansicht, dass wenn Apple seine iPhones etwa in einer Fabrik in West Virginia oder New Jersey zusammen bauen würde, der Preis eines Geräts bei 3500 Dollar läge. Verlegte der Konzern nur zehn Prozent der Lieferkette in die USA, würde ihn das drei Jahre und 30 Milliarden Dollar kosten, schätzte etwa der Analyst Dan Ives von der Investmentfirma Wedbush.