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Oracle stellte im Rahmen seiner Hausmesse "Oracle AI World" mit AI Database 26ai ein neues Datenbankrelease mit tief integrierten KI-Funktionen im Kern des Datenmanagements vor. Durch KI-gestützte Vektorsuche, agentenbasierte Workflows und Unterstützung offener Standards wie Apache Iceberg soll die neue Version Unternehmen "bahnbrechende Erkenntnisse, Innovation und Produktivitätssteigerungen" sowohl in Multi-Cloud- als auch On-Premises-Umgebungen ermöglichen. Neue Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen, darunter NIST-zertifizierte quantenresistente Verschlüsselung und Compliance-Mechanismen auf Datenbankebene, sollen dabei Oracles Engagement für Enterprise-Security untermauern.

Mit der nun allgemeinn verfügbar gewordenen KI-Datenbank 26ai ersetzt Oracle die 2023 veröffentlichte Datenbank 23c, die vergangenes Jahr in Datenbank 23ai umbenannt wurde, nachdem KI-basierte Anwendungsentwicklungsfunktionen wie die Vektorsuche hinzugefügt wurden. Die neue Version 26ai nun geht über die Unterstützung von generativen KI-Anwendungsfällen hinaus und bezieht auch agentische KI-Anwendungsfälle mit ein. Sie wartet mit Tools auf, die es Unternehmen ermöglichen sollen, Agenten und agentische Workflows zu erstellen und so die Automatisierung voranzutreiben.

Bei "Select AI Agent" handle es sich trotz seiner Nomenklatur um ein Framework innerhalb der Datenbank, das Entwicklern gewährleisten soll, Agenten zu erstellen, bereitzustellen und zu verwalten, betont Oracle in einer Aussendung dazu und ergänzt, dass es mit vorgefertigten, datenbankinternen Tools und externen Tools über REST- und MCP-Server geliefert werde. "Select AI Agent ist Oracles Interpretation der aufstrebenden Agent-Builder-Plattformen. Dabei handelt es sich eher um eine Pro-Code-Erfahrung, bei der Entwickler spezifisch auf Datenbankfunktionen und die Integration von Wissenskontexten abzielen können", kommentiert Alexander Wurm, Principal Analyst bei Nucleus Research.

Mit "AI Private Agent Factory" hat Oracle ein weiteres Framework eingebaut, dessen Funktionalität allerdings auf Plattform- und Sicherheitsteams beschränkt ist, die eine No-Code-Möglichkeit benötigen, um private, containerisierte Agenten in kontrollierten Umgebungen bereitzustellen. "Vergleichbare Angebote wären etwa die von Snowflake verwaltete MCP plus Partner-Kits oder Google ADK-Muster beim Selbsthosten von Agenten", sagt Stephanie Walter, Practice Leader of AI Stack bei Hyperframe Research. Um agentische Anwendungsfälle weiter zu unterstützen, hat Oracle auch MCP-Serverunterstützung für die Datenbank hinzugefügt, die es Entwicklern ermöglichen soll, Agenten oder agentische Workflows zu erstellen, die mit den Daten in der Datenbank interagieren können, um Abfragen zu beantworten.

Zu den weiteren Funktionen der neuen Datenbank gehören etwa Datenannotationen, Vektorsuche, Exadata-Unterstützung und die Integration mit Nvidias NeMo Retriever-Microservices. In Bezug auf die Sicherheit verfügt die Datenbank über eine SQL-Firewall, Cloud Protect ohne Datenverlust und Quantenalgorithmen, um Daten während der Übertragung und im Ruhezustand zu verschlüsseln. Während die Firewall vor nicht autorisierten SQL-Aktivitäten und Injection-Angriffen schützt, schützt die Zero Data Loss Cloud lokale Oracle-Datenbanken vor Datenverlust und Ransomware mit dem Zero Data Loss Recovery Service.

Laut den Angaben des texanischen Konzerns können bestehende Anwenderunternehmen von Database 23ai auf die neu veröffentlichte 26ai-Version umsteigen, indem sie einfach das Update vom Oktober 2025 anwenden, ohne dass ein vollständiges Datenbank-Upgrade oder eine erneute Zertifizierung der Anwendung erforderlich wäre. AI Database 26ai bilde auch die Basis für Oracles neues Autonomous AI Lakehouse, das Apache Iceberg für die Interoperabilität unterstützt, heisst es dazu abschliessend.